Aus der Presse

Badische Neueste Nachrichten (BNN) im Jahr 2016

 

 

„Für Elise“ gezupft statt geschlagen

Das Zupfensemble ’81 Karlsruhe-Durlach feierte im Pfinzgaumuseum 35-Jähriges

Anlässlich seines 35-jährigen Bestehens bot das „Zupfensemble ’81 Karlsruhe-Durlach“ ein recht gut besuchtes Konzert im Pfinzgaumuseum. Es begann denn auch entsprechend festlich mit der dreisätzigen „Sinfonia G-Dur“ von Carlo Cecere (18. Jahrhundert), wozu das fünfköpfige Ensemble (Mandoline: Frank Schaber und Brigitte Essig, Mandola: Jürgen Theurer, Gitarre: Roland Ganz und Christine Czech) in alter Frische und bekannter Exaktheit sein Bestes gab. Sehr schön war dabei die dynamische Elastizität. Wie dieses war auch das folgende Werk, Beethovens „Für Elise“ eine Bearbeitung, deren Wiedergabe sich feinsinnig ausmachte. Als Original erklang „Souvenirs d’Armor“, eine frisch vorgetragene, heitere Musik des Ensemble-Mitglieds Frank Schaber.

Als besonders einfallsreich erwies sich ein „Quartetto“ von Roland Ganz , dem umsichtigen Leiter des Ensembles, das kontrastreich und engagiert musiziert wurde. Zu einer Reihe folgender Stücke für Ensemble zählten auch solche, die sich an markant ausgeführten Tanzrhythmen orientierten, wie zum Beispiel eine „Tango-Serenade“ oder eine „Rumba“

Mit von der Partie war statt der erkrankten Flötistin Berthild auf dem Kampe deren Schülerin Sabine Schork, die sich glänzend einbrachte. In einer „Arietta“ für Flöte und Zupfensemble von Roland Ganz trug sie mit blühendem Ton zu schwungvoller Interpretation wesentlich bei. Für dieselbe Besetzung standen auch aus seiner Feder die munter musizierten „Variazioni di Carnevale“ mit ihrem Thema „Mein Hut, der hat drei Ecken“ auf dem Programm, sowie das einprägsame „Memory“ aus Andrew Lloyd Webbers „Cats“.

Mit Ganz‘ „Variazioni di concerto“ – nach dem Thema „Happy Birthday to you“ fand ein anregendes Konzert ein erfreuliches Ende, dem nach herzlichem Applaus „Ich bete an die Macht der Liebe” folgte.

Christiane Voigt

 

Badische Neueste Nachrichten (BNN) vom 24. 6. 2015

 

Mozart auf Mandoline

Zupfinstrumente wie die Gitarre oder die Mandoline gelten hierzulande als ausgesprochenes Soloinstrument. Zupforchester sind eher rar gesät, im Gegensatz etwa zu Griechenland oder Russland, wo Bouzouki- und Balalaika-Orchester selbstverständlicher Teil der Volksmusik sind. Doch die Kultur der Zupforchester blüht auch hier. So ist das Zupfensemble ´81 Karlsruhe-Durlach ein kleines, aber feines Mandolinenorchester, das bei Bedarf durch ergänzende oder kontrastierende Klänge einer Blockflöte oder Gitarre erweitert wird. Mit dem „Zauber der Mandoline“ trat das Ensemble in der Simeonkapelle in der Waldstadt auf und füllte den kleinen Andachtsraum bis zum letzten Platz.

Zur Besetzung mit Frank Schaber, Brigitte Essig und Jürgen Theurer (Mandolinen und Mandola) sowie Roland Ganz und Christine Czech (Gitarren) hatte man als besonderes Schmankerl die international renommierte Mandolinensolistin Denise Wambsganß eingeladen, die schon mit den Berliner Philharmonikern auftrat, sich hier aber auch bescheiden in das Ensemble integrierte.

Der erste Teil des Programms war den klassischen Komponisten vorbehalten, mit Mozart, Vivaldi und auch Francois-Joseph Gossec standen große Namen auf dem Programmzettel, ein besonderer Leckerbissen war das bearbeitete Don-Giovanni-Duett „Reich mir die Hand, mein Leben“. Höhepunkte waren aber auch das „Concerto Echo“ von Gianfrancesco Eterardi  und Raffaele Calaces „Preludio X“, bei dem Denise Wambsganß als Solistin glänzte.

Nach der Pause gab es Musik zu hören, die – mit zwei Ausnahmen – von Mitwirkenden des Ensembles komponiert wurde. Frank Schaber ließ sich bei zwei Stücken von Eindrücken in der Schweiz inspirieren, „Le longue des bisses“ und „Souvenir de Ferpégle“, und Roland Ganz, der Leiter des Ensembles, stellte eine wunderschöne „Arietta“, die zurecht auch als zweite Zugabe diente, sowie eine interessante „Bagatelle“ und einen bemerkenswerten „Valse grotesque“ vor.

Von Gustav Lüttgers stammten „Zwei tänzerische Stücke“, eine Gavotte und eine Polka, und mit der ersten Zugabe wurde man anhand einer musikalischen Skizze in die sagenhafte Welt der „Seidenstraße“ entführt.                                                                                       Manfred Kraft

 

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© Roland Ganz